Ich bin jetzt seit gut zwei Jahren selbständig. Vor diesem Schritt war meine primäre Zielsetzung, dass ich bis 30 mindestens so viel erreicht haben möchte, als wenn ich in der freien Wirtschaft einen vernünftigen Job mit meiner Qualifikation erhalten habe. Das zu Resümieren werde ich an andere Stelle vornehmen (Newsletter abonnieren und nichts verpassen!).
Warum Ziele zu setzen so wichtig ist
Egal, was ich mache, es muss immer immer “für irgendetwas gut sein”. Das verfolgt mich schon, seitdem ich denken kann. Ich hab nicht einfach nur Computerspiele gespielt, sondern versucht ein Portal für LAN-Games aufzuziehen. Ich geh nicht nur des Fußballs wegen ins Stadion, ich will dabei sein und etwas mitgestalten. Da es für die eigene Karriere nicht gelangt hat, moderiere ich eben die Spiele.
Das ist auch ein Grund für meine Selbständigkeit. Die mache ich nicht primär vom finanziellen Erfolg abhängig, sondern davon, ob ich einen Sinn dahinter sehe und ob es mich persönlich weiterbringt.
Zielsetzung macht dich zu einem interessanteren Menschen
Wenn ich fremde Menschen kennen lerne und mich mit ihnen unterhalte, merke ich schon innerhalb weniger Minuten ob mein Gegenüber persönliche Ziele besitzt oder nicht. Menschen mit langfristigen Zielen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit schon viel ausprobiert um das Ziel zu erreichen. Auf diesem Weg entstehen natürlich auch interessante Geschichten, Anekdoten und Erfahrungen über die man sich unterhalten kann. Jemand, der sich generell Ziele setzt hat vermutlich auch schon Erfolge (= Ziel erreicht) vorzuweisen von denen man lernen kann.
Wohingegen bei Menschen, die für sich persönlich keine (vernünftigen) Ziele gesetzt haben meist nur das Standard-Gesprächs-Repertoire im Gepäck haben: Fußball, letzter (pauschal) Urlaub, Wetter. Damit kann ich auch dienen, aber das ist halt immer das Gleiche.
Wer sich realistische Ziele setzt steigert seine Resilienz
Du kennst es vielleicht von tief religösen Menschen: Sie können Schicksalsschläge vermeintlich besser wegstecken, da sie glauben, dass alles einer höheren Macht obliegt.
Wer sich realistische langfristige Ziele setzt, kann einen ähnlichen Effekt erzielen. Egal wie groß der Rückschlag ist, er war vielleicht nötig um das große Ziel am Ende auch zu erreichen. Wer seinen Plan vor Augen hat, der kann den Rückschlag hinter sich lassen und weiter auf sein Ziel hinarbeiten. Wer das nicht hat, der verfällt vermutlich in Lethargie weil “ja sowieso eh alles keinen Sinn hat”.
Die richtige Zielsetzung macht dich produktiver und verschafft dir mehr Freizeit
Ich habe öfters Tage, an denen meine Aufgaben nicht immer ganz klar sind. Für Aufgabe A brauche ich noch eine Antwort von Kunde X. Aufgabe B braucht zu viel Einarbeitungszeit, das macht keinen Sinn, wenn ich damit anfange und die Antwort von Kunde X trudelt zwischenzeitlich ein. Und so hocke ich dann sinnlos vor dem PC und surfe planlos im Internet rum, bis irgendwas passiert oder auch nicht. Das ist natürlich Zeitverschwendung pur.
Habe ich mir allerdings am Vortag schon Gedanken gemacht, welche drei Dinge ich morgen unbedingt erledigen möchte, bevor ich das Büro verlasse, springe ich einfach zu der nächsten Aufgabe.
Ähnlich ergeht es mir bei langfristigen Projekten. Ist die Zielsetzung zu unrealistisch, fehlt die Motivation, da es unerreichbar erscheint. Setze ich mir die Deadline zu großzügig prokrastiniere ich herum, weil ich ja noch so viel Zeit habe.
Die richtigen Ziele führen dich zum Erfolg
Es gibt diese Leute, denen alles zufliegt. Der große Rest muss sich alles erarbeiten. Aber nur wer weiß, auf was er zuarbeitet bündelt seine Kraft und Konzentration um die Aufgabe mit maximalem Erfolg abzuschließen. Wichtig finde ich in diesem Zusammenhang auch, dass dich deine Ziele vor allem persönlich voranbringen. Du darfst nicht das Gefühl haben, dass du das alles ja nur für andere machst.
In einer Ferienarbeit musste ich schirr endlos Kartons mit der Hand in große Schiffscontainer stapeln. Die Aufgabe schien relativ sinnlos und kein Ende zu nehmen. So setzte ich mir kurzfristig das Ziel den Container in einer gewissen Zeit fertig zu bekommen. Damit ich auch etwas für “mich” dabei mache war das mittelfristige Ziel während dieser Ferienarbeit mindestens fünf sinnvolle Hörbücher zu hören (zum Glück war das möglich). Die langfristige Zielsetzung war mir so viel Wissen anzueignen, dass ich so etwas nicht mein Leben lang machen muss. Allerdings weiß ich jetzt auch, dass man von dieser Art Arbeit auch nicht umkommt und würde es im Fall der Fälle wieder tun.
Für wen ist Zielsetzung wichtig?
Ich bin der festen Überzeugung, dass es für jeden von uns wichtig ist zu wissen, wo man hin möchte. Auch für Tagträumer und Lebenskünstler kann die richtige Zielsetzung zu mehr Erfolg und Lebensqualität führen. So kann ein Ziel ja sein, am Abend mehr Zeit zu haben oder alle drei Jahre ein Sabbatical-Jahr einzulegen.
Für Selbständige oder zukünftige Gründer sollten die Ziele natürlich ein wenig materialistischer sein. Zum Beispiel die eigene Pension in fünf Jahren. Oder 300€ passives Einkommen im Monat innerhalb von zwei Jahren.
Wie man Ziele formuliert und diese weiterverfolgt, darauf werde ich nach und nach in zukünftigen Beiträgen eingehen.
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