Zur Zeit drehen Abmahner und Gerichte regelrecht durch, wenn es darum geht den Datenschutz richtig umzusetzen. Eigentlich macht man, sobald man irgendein externes Script verwendet schon etwas falsch. Auf die Problematik bin ich in meinem Blogger 1×1 schon einmal eingegangen.
Vor allem war das Urteil gegen die Verwendung des Like-Plugins von Facebook ein deutlicher Fingerzeig, wohin die Richtung bei Abmahnern gehen könnte. Aus der Urteilsbegründung könnte man folgern, dass sämtliche Embedded-Funktionen gegen den Datenschutz verstoßen, wenn sie persönliche Daten speichern könnten. Auch wenn sich das Gericht nur auf den Like-Button bezog und nicht etwa auf die Embedded-Funktion, mit der man zum Beispiel Facebook-Posts in die Webseite einbindet. Aber auch hier werden ziemlich sicher Abmahnungen folgen, dessen Urteile ich gespannt erwarte und hoffe, dass es mich nicht trifft.
Wie du zumindest die Abmahngefahr beim Einbinden von Youtube-Videos senkst, möchte ich nachfolgend erläutern.
Youtube setzt Cookies
Die gleiche Vorgehensweise hat jedoch auch Youtube, wenn das Video über die WordPress-Funktion oder über die Standard embedded Funktion von Youtube, eingebettet wird. Egal, ob das Video abgespielt wird oder nicht. Deinem Besucher wird ein Cookie gesetzt, welches später auch für Werbezwecken ausgewertet werden könnte.
Nun hat Youtube im Gegensatz zu Facebook oder Twitter eine Möglichkeit geschaffen, Inhalte einzubinden, ohne dass automatisch ein Cookie gesetzt wird. Dafür musst du bei der Einbetten-Funktion auf “Mehr Anzeigen” klicken und dort den Haken bei “Erweiterter Datenschutzmodus aktivieren” setzen.
Es lohnt sich nicht nur für Blogger diese Funktion zu beherzigen, sondern auch für alle anderen (selbständigen) Webseiten-Betreiber in EU-Länder.

Screenshot: Youtubevideo von Michael Beurskens
Wenn du den Haken setzt, verändert sich der Link im Iframe-Code von youtube.com auf youtube-nocookie.com. Youtube wird dann nicht mehr standardmäßig ein Cookie setzten, sondern erst, wenn dein Leser das Video abspielt.
Ist das rechtlich sicher?
Das kann man schwer sagen. Ein Restriskio besteht weiterhin. Darauf ist auch Heise in einem ausführlichen Artikel darauf eingegangen. In jedem Fall solltest du in deine Datenschutzerklärung Youtube trotzdem aufnehmen.
Bevor es hier keine konkreten Urteile gibt, bleibt immer ein Fragezeichen vorhanden. Auf jeden Fall ist die No-Cookie-Lösung bisher die Praktikabelste.
Youtube no Cookie WordPress Plugin
Da ich bisher nur einen Hack gefunden habe, der Youtube-Links automatisch in die No-Cookie-Links umwandelt, habe ich kurzerhand mein eigenes Plugin geschrieben.
Das WordPress Plugin Youtube no Cookie könnt ihr hier herunterladen.
Ich habe das Plugin noch nicht auf der offiziellen WordPress-Seite eingereicht, deshalb müsst ihr es noch manuell installieren. Das werde ich aber nachholen und euch davon berichten.
Was macht das Plugin?
Das Plugin wandelt automatisch alle Youtube-Videos in euren zukünftigen Beiträgen in Videos in der No-Cookie-Variante um. Dann müsst ihr nicht immer den Einbettungscode mit dem erweiterten Datenschutzmodus manuell einbauen.
Youtube Videos in den Beiträgen, die vor der Plugin Installation geschrieben wurden, sind davon nicht betroffen. Deshalb gibt es im Dashboard unter Einstellungen->Youtube no Cookie auch noch eine kurze Übersicht mit allen Beiträgen, in dem das Wort Youtube vorkommt.
Es langt, wenn ihr die Beiträge durchklickt, in den Editiermodus wechselt und den Beitrag aktualisiert.
Es kann jedoch sein, dass das Plugin eventuelle Youtube-Videos in deinem Template, in den Kommentaren oder an sonstigen ungewöhnlichen Stellen nicht findet. Hier müsstest du manuell auf Spurensuche gehen.
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Eine wahre und seltene Perle Dein Beitrag! Vielen Dank für die Mühe, die du dir da gemacht hast.
LG Tina
Danke für dein Lob 🙂
Hallo,
sehr interessanter Beitrag.
Bei der Einbettung von YouTube-Videos werden neben Cookies von Youtube auch Cookies von Google gesetzt. Sind diese Datenschutzrechtlich nicht bedenklich? Gibt es hier auch eine Möglichkeit dies zu unterbinden?
LG Anja
Hi Anja, da musste ich jetzt nachschauen.
Also bei mir wird kein Google-Cookie bei der “Nocookie-Variante” von Youtube gesetzt.
Ich danke dir für das Plugin, das ich direkt bei mir installiert habe. Einen Link habe ich natürlich gleich mitgesetzt! 1000 Dank für diese Lösung. LG Manu
Hallo Manu,
ich danke dir für deine tollen Worte und deiner Verlinkung.
Hi Robert,
interessante Info!
Ich bin Gestalter und arbeite in WordPress u.a. mit dem Theme und Pagebuilder DIVI. Dafür gibt es ein Popup-Modul-Plugin, das Videos in einer Lightbox öffnet. Es lädt das Video erst, wenn das Vorschaubild angeklickt wird. Ich mache dann einen Hinweis auf den Datenschutz dazu. Ein ähnliches PlugIn habe ich bisher nicht gefunden. Kennst Du eins?
Mit Gruß,
Carsten
Kenne zwar Plugins dazu, aber keines, was ich weiterempfehlen würde.
Ich denke deine Lösung ist doch ganz praktikabel?
Mir langt erst einmal die NoCookie-Lösung, bis das rechtlich geklärt ist. Wenn ichs bräuchte würde ich mir das wohl selber als Plugin erstellen.