Wie soll ich meine Idee schützen?

Von | 26. Juli 2022
Glühbirne steckt sich selbst den Strom an. Suggeriert, dass ihm ein Licht aufgeht, weil er eine Idee hat.
Bild: ColiN00B

Seit ich selbständig bin, hatte ich schon mit unzähligen Menschen Kontakt, die viele Ideen haben. Auch meine Freunde kommen immer wieder zu mir und wollen zum Glück meine Meinung wissen.

Das Erstaunlichste an der Geschichte ist aber, so gut wie alle hatten große Sorge, dass ich ihre Idee klaue oder dass ihre Idee von anderen geklaut wird.

Die Idee ist egal, die Umsetzung machts

Ich halte die Vorstellung, dass jemand deine Idee klaut für völlig übertrieben. Wenn du nicht der Einstein unserer Generation bist, dann hatten deine Idee sicherlich schon sehr viele Menschen vor dir. Den meisten Menschen fehlt dann nur der Skill zum Umsetzen.

Um bei dem Beispiel von mir zu bleiben: Selbst, wenn ich den Skill habe, es umzusetzen, habe ich noch lange nicht die Ressourcen, deine Idee zu klauen. Man setzt ja auch lieber seine eigenen Ideen um, als fremde Ideen zu klauen. Darüber hinaus müsste ich mir selbst Investoren suchen, mir Zeit freischaufeln, viel Arbeit reinstecken, für eine Idee, für die ich selbst gar nicht richtig brenne.

Auch große Firmen werden dir ziemlich sicher deine Ideen nicht klauen. Ich habe ja mal ein StartUp gegründet, das Nachrichtenmeldungen mit Aktienkurse korrelieren sollte. Ein großer Broker wollte das haben, aber eher als Informationsportal, weil ihre Homepage aussah wie aus den 90ern und sie die Idee geil fanden. Sie wollten aber uns als Team dazu, was nicht machbar war.

Wir haben ihnen eine üble Verschwiegenheitserklärung unterschreiben lassen, weil wir uns sicher waren, die klauen sonst die Idee. Jetzt ist die Laufzeit der Verschwiegenheitserklärung längst abgelaufen und deren Homepage sieht immer noch aus wie aus den 90ern.

Rede über deine Ideen!

Große Firmen haben die Struktur, dass irgendwer Verantwortlich für die Umsetzung sein muss und das muss aus der eigenen Firma entstehen. Externe Ideen würden sie vielleicht gerne klauen, aber haben gar nicht die Organisationsstruktur dazu. Im Gegenteil, sie wären heilfroh, wenn du ihnen zwar Ideen lieferst, aber sie auch gleich umsetzt. Deshalb ist es aus meiner Sicht dumm, nicht über seine Ideen zu reden und welchen Input du liefern kannst.

Auch bei mir ist das so. Ja, gerne unterschreibe ich dir alle Verschwiegenheitserklärungen, die du willst. Aber wie soll ich mein Netzwerk aktivieren, wenn ich nicht darüber reden darf? Die Netzwerkeffekte sind sicherlich wichtiger als deine Idee geheim zu halten.

Außerdem ist der Input, den du erhältst, wenn du mit vernünftigen Leuten darüber redest, fast immer unbezahlbar. Manchmal habe ich sogar erlebt, dass andere eine ähnliche Idee schon versucht haben umzusetzen und gescheitert sind. Menschen reden gerne über ihre Erfahrungen und wenn du aus anderen Erfahrungen lernen kannst, musst du sie selbst nicht machen. Das erhöht deine Erfolgswahrscheinlichkeit enorm.

Aber was kann ich schützen?

Ideen kann man in den USA schützen, aber in Europa quasi nicht. Wenn du mit anderen zusammenarbeitest und wirklich unbedingt deine Idee schützen willst, hilft nur eine strikte Verschwiegenheitserklärung.

Jedoch ist am Ende trotzdem der Nachweis unfassbar schwer zu erbringen, wenn sich doch mal wer verplappert. Ab der ersten Veröffentlichung deiner Idee, durch eine Pressemeldung oder wenn du dich irgendwo selbst verplapperst, ist deine Idee einfach Freiwild.

Was in manchen Fällen sinnvoll ist, ist den Markennamen zu schützen. Das geht über das Patentamt und wenn man sich einliest, ist das auch selbst schaffbar. Das kostet rund 300 Euro. Wenn du kein Bock auf die Recherche hast, kannst du das auch über einen Patentanwalt machen lassen. Faire Anwälte haben da Pauschalen unter 200 Euro.

Andererseits ist oft genug die Anmeldung einer GmbH oder anderer Kapitalgesellschaft mit dem Namen und der Sicherung der Domains ausreichend, dass niemand anderes deinen Markennamen sinnvoll verwenden kann.

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Das Gleiche gilt für Logos und Farbdesigns. Diese schützt man mittels Gebrauchsmuster. Das ist aus meiner Sicht aber nur interessant, wenn du ein enormes Marketingbudget hast und über Branding versuchst, Marktanteile zu gewinnen. In der Regel können das nur Großkonzerne leisten. Das Telekom-Magenta ist hier ein gutes Beispiel. Oder der NIKE-Pfeil.

Wenn du ein physisches Produkt hast, kannst du das Design auch über ein Gebrauchsmuster schützen. Zum Beispiel ein ausgefallenes Flaschendesign für dein Partygetränk.

Wenn du erfolgreich bist, klauen sie sowieso deine Idee

Sobald du deine Idee veröffentlichst, ist sie, wie ich schon schrieb, Freiwild. Niemand wird sie dir klauen. Aber in dem Moment, wo andere verstehen, dass du damit Geld verdienst, wird die Idee kopiert werden. Da wirst du gar nicht mehr nachkommen mit Ärgern und abmahnen.

Die Quintessenz sollte deshalb sein, dass du lieber an deiner Idee arbeitest. Sie so einzigartig machst, dass sie schwer zu kopieren ist. Die Umsetzung deiner Idee mit deiner Person verknüpfst, um Kundennähe herzustellen. Idealerweise noch mit Skills von dir verbindest, die nicht jeder hat und dir so viel Hilfe holst, wie möglich, ohne den Leuten zu unterstellen, sie wollen eh nur deine Idee klauen.


Robert von Plötzlich-Selbständig.de Schwarz/Weiß Bild

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