Networking als (Solo-)Selbständiger ist das beste Marketing-Instrument

Von | 29. November 2017

Ein Gruppe Business-Menschen die networking betreiben

Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Marketinginstrument ist Vertrauen. Große Firmen bauen riesige Brands auf, statten diese mit Corporate Identity Richtlinien aus und versuchen mit allen Mitteln, keine Negativschlagzeilen zu generieren.

Als Selbständiger besitzt man diesen Luxus in der Regel nicht. Das einzige mit dem du punkten kannst bist meist du selbst. Je nach Stimmungslage muss das nicht immer ein Vorteil sein 🙂 Aber das ist ein anderes Thema.

In meinem Beitrag, bei dem ich auf die ersten drei Jahre Selbständigkeit zurückblicke habe ich betont, dass ich ohne mein persönliches Umfeld vermutlich schon längst aufgegeben hätte.

Networking wird unterschätzt

Man macht sich in und während seiner Selbständigkeit die größten Gedanken darum, wo man seine Kunden findet oder wer einem wie und wo weiterhelfen kann. Doch meist muss man gar nicht weit in die Ferne schweifen, das eigene Umfeld ist vermutlich vernetzter und kompetenter als du denkst!

Es heißt, jeder Mensch ist mit allen anderen Menschen über maximal acht Ecken verbunden. Wenn du es also schaffst, deine Idee in die Welt zu streuen und diese nur sieben Mal von den richtigen Leuten weitererzählt wird, landet sie bei Bill Gates oder dem Inkubator deiner Wahl.

Lass uns doch mal dein Networking-Potential abchecken:

Familie

Dein wichtigstes Netzwerk ist die Familie. Fällt diese weg bist du im Leben auf jeden Fall im Nachteil. Denn eine aktive Familienbande ist ein wahrer Erfolgsbooster. Nicht von ungefähr haben erfolgreiche Menschen oft auch erfolgreiche Eltern oder Großeltern. Viele erfolgreiche Unternehmen sind aus Familienunternehmen entstanden: Beispielsweise die Otto-Group, BMW oder Henkel. Alle über Generationen gewachsen und jetzt Weltkonzerne mit vielen Beteiligungen.

Natürlich kann nicht jeder von so einer erfolgreichen Unternehmerfamilie zerren. Es langt meist schon, dass man zumindest nicht verstritten ist. Ich habe meinen bisher größten Auftrag über die Empfehlung meines Onkels erhalten. Auch Rückhalt der Eltern ist ein großer Stabilitätsfaktor. Ich weiß, dass ich mit jedem Problem zu meinen Eltern kommen kann und die ihr bestmöglichstes versuchen werden, mir aus der Missere zu helfen.

Deshalb bin ich heilfroh über meinen familiären Background. Nicht von ungefähr geraten Kinder von schlechten (Pflege-)Eltern oft auf die schiefe Bahn. Jedoch darf eine zerrüttete Familie spätestens ab der Volljährigkeit keine Ausrede mehr für sein eigenes Scheitern sein. Dann gilt es, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Die Familie ist zwar nicht zu ersetzen, aber man kann sie durch gute Freunde ausgleichen.

Zwei Freunde, die zusammen Kaffee trinken

(Gute) Freunde

Die besten Freunde sieht man zehn Jahre nicht mehr und wenn man sich braucht, ist man da. Ich hatte zwar nicht immer den größten Freundeskreis, hab aber im Laufe der Zeit viele qualitativ hochwertige Freundschaften geschlossen. Das beruht natürlich auf Gegenseitigkeit. Wenn da das Telefon um vier Uhr nachts klingelt, beschimpfe ich sie zwar, wäre aber jederzeit auch für meine Freunde zur Stelle.

Meinen Tandem-Geschäftspartner, der vor allem daran schuld ist, dass ich die ersten eineinhalb Jahre überlebt habe, hab ich durch einen sehr guten Kumpel kennengelernt. Nun zählt auch der Geschäftspartner zu meinem engsten Kreis, auf den ich mich 100%ig verlassen kann.

Ich treffe mich regelmäßig mit Kumpels um mich und meine Ideen zu reflektieren. Aber auch um mich zu motivieren oder aufzubauen. Gute Freunde können einen über alles hinweghelfen und zeigen, dass es abseits von Erfolg und Geld wichtigeres im Leben gibt. Wenn nicht, sind es nur Bekannte, was ja auch in Ordnung ist.

Bestehende Kunden

Es gibt die goldene Marketingregel, dass es einfacher ist, einem bestehenden Kunden etwas zu verkaufen als einen neuen Kunden zu akquirieren. Das kann ich mit meinen bisherigen Erfahrungen bestätigen. Natürlich muss man dafür auch gute Arbeit leisten.

Darüber hinaus besitzen deine Kunden ebenfalls ein Netzwerk. Wenn deine Kunden auch noch Unternehmer sind, dann haben sie womöglich das gleiche durchgemacht wie du oder sind sogar noch länger im Geschäft. Dadurch haben sie vielleicht noch ein einflussreicheres Netzwerk, zudem sie dir Zugang verschaffen.

Auch im kleinen Rahmen lässt es sich wunderbar networken. Den Bäcker, der seine Kunden beim Namen nennt und mit ihnen ihre Alltagsprobleme und Freuden teilt, empfiehlt man seinen Freunden und Bekannten vermutlich eher als den seelenlosen Backautomaten.

Jedoch gibt es auch den umgekehrten Fall. Ich bin sicher nicht der Einzige, der gewisse Läden meidet, weil ich mich als Kunde im Einzelhandel nicht immer willkommen fühle.

Bekannte

480 Menschen befinden sich derzeit auf meiner Facebook-Freundesliste. Davon kann man wohl einen großen Teil als Bekannte bezeichnen. Man kann sie jederzeit anschreiben, wenn man in der Stadt ist, man macht es aber meistens doch nicht, weil man zuvor erst einmal alle seine Freunde abklappert. Aber es ist schön, wenn man sich zufällig trifft und würde ihnen helfen, wenn sie kleine Hilfe benötigen.

Doch auch Bekannte sollte man immer mal wieder einen Blick zuwerfen. Vielleicht hat man einen potentiellen besten Kumpel oder Geschäftspartner übersehen. Mir ist es schon ab und an mal passiert, dass Schnittmengen bei Leuten aufgetaucht sind, die ich nie vermutet hätte. Und das teilweise nach einigen Jahren der Bekanntschaft.

Erweitertes Umfeld

Auch in deinem erweitertem Netzwerk wird es die ein oder andere Person geben, die dir wohlgesonnen ist. Die ehemalige Mitbewohnerin deines Schipp-Schwagers oder der Arbeitskollege deines Vaters. Oftmals weiß man gar nicht, wer einen alles über wie viele Ecken kennt.

Bei mir ist es vor allem durch den Turmfunk oft der Fall, dass mich Leute ansprechen und mich für meine gute Arbeit loben. Hier ist es aber schwer zu vermitteln, was man so macht und wie sie dir helfen können, was mich zum nächsten Unterpunkt bringt:

Ist Bloggen auch Networking?

Ich würde sagen, dass Bloggen eher ein Marketingkanal für dein Business ist. Jedoch ist es schon so, dass sehr sehr viele aus allen oben genannten Bereichen meinen Blog verfolgen. Das ist absolut menschlich, deshalb funktionieren soziale Netzwerke ja so hervorragen. Sehen und gesehen werden lautet die Devise.

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Es gibt viele Leute von denen ich absolut keine Ahnung habe, was sie überhaupt beruflich machen. So wird es viele auch mit mir gehen. Sie könnten mich gar nicht weiterempfehlen, weil sie nicht wissen, was ich kann. Hier ist der Blog Gold wert. Zwar ist es dann trotzdem noch schwer zu vermitteln, was ich genau mache, weil ich es selbst nicht immer weiß.

Aber es langt ja schon meist, dass ich in die richtige Schublade gesteckt werde und die Empfehlungen mich anquatscht und fragt ob ich das oder jenes kann. “Nein, tut mir leid” kann man dann immer noch sagen.

Wie, wann und wo soll ich networken?

Auch ich habe viel zu spät das Potential des Networkings erkannt. Zwar war ich in der Jugend in Vereine und viel mit meinen Kumpels unterwegs. Einen Posten im Verein oder einer Partei habe ich jedoch nie besetzt. Auch im Studium bin ich meistens mit meinen Leuten herumgehangen und nicht aus dem Freundes-Tellerrand herausgekommen. Erst später habe ich mich durchgedrungen, bin auf Events gegangen und habe aktiv angefangen, tiefer mit fremden Menschen in Kontakt zu treten.

Neue Menschen kann man überall kennenlernen. Es muss ja nicht immer sofort ein Geschäftskontakt entstehen. Synergieeffekte sind meistens eh besser. Deshalb sollte man sowieso nicht immer auf die Veranstaltungen gehen, auf denen Menschen aus dem eigenen geschäftlichen Umfeld sind. Wenn ich Garagentore verkaufen möchte, darf ich mich nicht nur mit Leuten, welche die selben Tore verkaufen, vernetzen.

Durch den StartUp Hype gibt es fast in jeder mittelgroßen Stadt Treffpunkte für Selbständige und Enthusiasten. Diese lassen sich oft über Facebook finden. Das soziale Netzwerk Meetup wird hierfür auch immer besser. Wenn man gar nichts findet, kann man ja relativ unkreativ auf Messen oder StartUp Events reinschnuppern.

Wann zahlt sich Networking aus?

Netzwerken zahlt sich immer aus. In dem Moment, in dem du dich mit einem interessanten Menschen vernetzt hast, hast du bestimmt schon irgend eine kleine neue Erkenntnis gewonnen. Auf das Auftragsbuch schlägt sich ein neuer Kontakt jedoch sehr selten aus und wenn doch, dann meistens erst Jahre nach dem ersten Kontakt. Deshalb ist Kontinuität auch in der Selbständigkeit so wichtig. Das tolle am Networking ist, dass dein Netzwerk immer weiter wächst, je älter und aktiver du bist. Selten verbrennt man einen Kontakt so, dass derjenige nie wieder mit einem reden würde. Und auch deren Netzwerk nimmt immer weiter zu.

Vielleicht ist das richtige Netzwerk überhaupt der wichtigste Schlüssel zum Erfolg, da dadurch deine harte Arbeit mit der Arbeit deiner Kontakte verschmilzt. Nicht umsonst sagt man, dass die wichtigsten Entscheidungen am Golfplatz getroffen werden.

Robert von Plötzlich-Selbständig.de Schwarz/Weiß Bild

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Beitragsbild: Monkey Business Images / shutterstock.com

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