Geld auf die Hand. Ohne Gegenleistung. Für die erste deutsche Langzeitstudie zum bedingungslosen Grundeinkommen werden 120 Menschen ausgewählt. Drei Jahre lang erhalten sie 1200 Euro im Monat. Sie werden vom Team des “Pilotprojekts Grundeinkommen” befragt und analysiert. Eine Vergleichsgruppe von 1380 Menschen, die keine Zuwendung erhält, wird ebenso intensiv untersucht.
Gegenüber den Vorgängerstudien aus Finnland oder den bereits laufenden Verlosungen durch den Verein “Mein Grundeinkommen” ist das Ziel der Studie klar definiert. Man wolle herausfinden, welche Verhaltensänderungen der Menschen eindeutig auf die Geldauszahlung zurückzuführen sind, sagt Soziologieprofessor Jürgen Schupp vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Gespräch mit dem SPIEGEL. “Wie verändern sich zum Beispiel Berufsleben, Tagesstruktur, Engagement, Ernährung oder Beziehungen? Und wie unterscheidet sich das wiederum je nach Alter, Wohngegend, sonstigem Verdienst und so weiter? Das sind eine Menge spannender und bislang unbeantworteter Fragen.”

Das bedingungslose Grundeinkommen gilt als politisch heiß umkämpft. Prominentester Befürworter ist dm-Gründer Götz Werner. Gerade während der pandemiebedingten Existenznöte vieler Solo-Selbständiger ist die Debatte um ihre Einführung neu aufgeflammt. Hier kann man sich für eine Teilnahme beim Pilotprojekt Grundeinkommen bewerben.
Quelle: SPON